Konzept für ein Rottemist-Forschungsprojekt

Konzept für ein Rottemist-Forschungsprojekt
Studenten und Studentinnen der Universität für Bodenkultur in Wien forschen im Rahmen ihrer Seminar-, Bachelor- und Masterarbeiten in die Praxis eingebunden auf den Betrieben

Titel des Forschungsprojektes: Mistrotte-Lenkung im biologisch-dynamischen Landbau

Ziel: Ermitteln von Kriterien für den Mistrotte-Verlauf und die Rottemist-Qualitäten 

Begründung: Dieses Projekt soll die Suche nach angepassten Methoden der Rotte-Lenkung und eventuell auch Kompostierung im Umgang mit dem anfallenden Stallmist unterstützen und Erkenntnisse hervorbringen, welche ohne großen Aufwand in die bäuerliche Praxis integriert werden können. 

Zur Situation: Die rasch fortschreitende Verarmung der landwirtschaftlich genutzten Böden zeigt vor allem im biologischen und biologisch-dynamischen Landbau auf die Notwendigkeit hin, der Düngung mit Stallmist höchste Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei ist neben einer artgemäßen Fütterung als Voraussetzung für einen guten Mist, auch die weitere Behandlung des anfallenden Mistes von relevanter Bedeutung für den Wert des Düngers für den Boden.

Die Praxis zeigt, dass der Lagerung und Behandlung des anfallenden Stallmistes aber derzeit kein allzu hoher Aufmerksamkeitswert zukommt. 

Die Art der Behandlung und Lagerung wird meist der vorhandenen technischen Ausstattung angepasst. Der auf den Wiesen abgekippte Mist wird bis zur Ausbringung ohne weitere Beachtung und Beobachtung sich selbst überlassen.
Es wird zu prüfen sein, ob durch unterschiedliche Maßnahmen qualitative Unterschiede auftreten. Die Kriterien für diese Unterscheidung zu erarbeiten, ist das Anliegen dieses Projektes.

Zu untersuchen sind die Ergebnisse nach

• Art der Aufsetzung (Abkippen oder Abstreuen)
• Häufigkeit der Umsetzung
• Verhältnis von Mist zu Stroh
• Regelmäßige Messung der Temperatur
• Regelmäßige Messung der Feuchtigkeit 
• Rotteverlauf mit permanenter Vliesabdeckung 
• Rotteverlauf ohne Abdeckung
• Rotteverlauf bei feuchtigkeitsbezogener Abdeckung
• Rotteverlauf des Mistes unter Erdzugabe
• Rotteverlauf des Mistes ohne Erdzugabe

Wie sollen die Untersuchungen ablaufen
Studenten und Studentinnen werden gemeinsam mit dem Bauern bzw. der Bäuerin am Hof den anfallenden Stallmist nach einer Versuchsanordnung, welche von Dr. Jürgen Friedel vorgelegt wird und mit dem jeweiligen Hof besprochen ist, den Mist in verschiedenen Versuchsmieten aufsetzen und nach Maßgabe der Versuchsanordnung behandeln. Die Ergebnisse der Messungen werden mit den Ergebnissen der sensorischen Beobachtungen zusammengeschaut und laufend mit den Praktikern erörtert.  

Kommunikation
Die Studenten und Studentinnen werden angehalten, laufend die von ihnen erforschten Ergebnisse mit benachbarten Praktikern zu diskutieren. Dazu sollen auf dem jeweiligen Hof Anschauungs- und Gesprächsveranstaltungen (in der Dauer von 1 - 2 Stunden) abgehalten werden. 

Ort, Beginn und Zeitdauer
Schmalzhof, Betriebsleiter: Neuper Stephan, Mauterndorf 22, 8761 Pöls 

Februar 2015: 4-5 Monate

Beteiligte Personen
Dr. Jürgen Friedel, Ökologisches Institut der BOKU Wien
Dr. Erwin Binner, Institut für Abfallwirtschaft der BOKU Wien 
Studenten und Studentinnen der Universität für Bodenkultur in Wien
Mag. Waltraud Neuper für die LFG (Lehr- und Forschungsgemeinschaft für biodynamische Lebensfelder)

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